Definition Wahrnehmung:
Wahrnehmung ist die Funktion, die es dem Organismus mit Hilfe seiner Sinnesorgane ermöglicht, Informationen aus der Innen- und Außenwelt aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Wahrnehmung steht unter dem Einfluss von Gedächtnis, Denken, Gefühlen und Erwartungen.
Wozu braucht man Wahrnehmung?
Die Wahrnehmung brauchen wir als Vermittlungsmedium zwischen Umwelt und Person.
Prozesse der Wahrnehmung
Schwellen der Wahrnehmung:
Der Mensch kann nicht alles wahrnehmen, sondern nur einen bestimmten Bereich (z.B. Licht: 0,7-0,4µ, Schallwellen: 16-20 000 HZ)
Optik
Seelenblindheit (optische Agnosie): Die Umwelt wird zwar gesehen, aber man kann sie nicht erkennen und identifizieren.
Farbensehen ist gebunden an der Aktivität der 3 Zapfen, diese sprechen auf die Grundfarben rot, grün und blau an.
Gestaltgesetze
- Figur und Grund (Becher + Malteser Kreuz):
Wichtiges wird als Figur hervorgehoben, unwichtiges tritt in den Hintergrund.
- Gute Gestalt (zwei Quadrate):
Wir neigen dazu Reize zu möglichst einfachen Figuren zu vereinigen.
- Gesetz der Ähnlichkeit/Gesetz der Nähe (Buchstabenreihe):
- Tendenz zur Geschlossenheit (Kreis):
Wir neigen dazu unvollendete Gestalten als geschlossen wahrzunehmen.
- Gesetz der Kontinuität (Schlangenlinie):
Betrachten Einzelelemente als zusammengehörig, wenn sie die Fortsetzung der vorausgegangenen Reize zu sein scheinen.
Wahrnehmungstäuschung
Anhand von Folien
Beeinflussung durch Lernvorgänge
- Geschichte von Tunbull (Wellhöfer S. 70)
- Größen und Farbkonstanz:
Wir erleben einen Menschen in 6 m Entfernung genauso groß, wie in 2 m Entfernung.
Motivationslage und Wahrnehmung
Experiment von Bruner und Goodman (Wellhöfer S 71/72)
Hören
- Auch hier werden die Gestaltgesetze angewandt.
- Sprache wird über das Hören erlernt.
- Verbindung von Sehen und Hören
- Seelentaubheit (akustische Agnosie): Das gehörte kann nicht erkannt und psychisch eingeordnet werden.
Wahrnehmung der Körper im Raum
- Wahrnehmungsorgane befinden sich u.a. auch im Ohr (Gleichgewichtssinn).
- Der Körper verfügt über Organe, die uns zeigen, ob wir sitzen, liegen oder stehen.
- Kinästhetische Rezeptorensystem (Muskeln und Bindegewebe): Informiert uns über Spannung und Dehnung von Muskelgruppen und zeigt auch bei geschlossenen Augen, wie wir uns bewegen.
Geschmacks und Geruchssinn
- Geschmackssinne (Zungengraphik): bitter, süß, salzig, sauer
- Geruchsempfinden verfeinert Geschmacksempfinden
- „Das Auge isst mit“
- Alle Sinnesorgane sind miteinander verbunden.
Hautsinne
- Die Haut hat Rezeptorensysteme, die uns Temperatur-, Druck- und Schmerzempfinden vermitteln.
- Die Hautsinne sind auch bei den Lernerfahrungen der Kinder wichtig, damit diese Dinge „begreifen“ können.
- Experiment zu Druck
Außersinnliche Wahrnehmung
- Keine Sinnesorgane
- Die wichtigsten Hauptgebiete sind Telepathie, Hellsehen, Präkognition und Psychokinese.
Objektive und Subjektive Wahrnehmung
- Objektive Wahrnehmung basiert auf Fakten.
- Subjektive Wahrnehmung basiert auf unseren Empfindungen.
9 Punkte System
Quellen:
Dtv Atlas zur Psychologie; Band 1; dtv-Verlag München 1996; 5. Auflage
Fachlexikon der Sozialen Arbeit; deutscher Verein für öffentliche nd private Fürsorge; Hamburg 2001
Gregory, Richard: Aurge und Gehirn; rororo Verlag Hanburg 2001
Wellhöfer, Peter R.; Grundstudium allgemeine Psychologie; Enke Verlag Stuttgart 1990; 2. Auflage
http://www.regiosurf.net/supplement/wahrn/wahrnh.htm
Autoren:
Von Sabine Schäfer und Janina Köck
SS 2002
Fach: Einführung in die Psychologie
Prof. Schulte-Cloos
16. April 2002