Sozialpädagogik und Sozialarbeit, beide Bereiche der Sozialwissenschaften, waren bis zum Jahr 2007 in der Ausbildung getrennt. Zu dieser Zeit wurden Sozialpädagogen in der Lehrkunst der Didaktik unterwiesen. Diese pädagogische Lehrkunst wollte den Menschen durch Vermittlung und Unterweisung in der Selbsterkenntnis lehren.
Seit der Hochschulreform wurden die beiden Bereiche – Sozialarbeit und Sozialpädagogik – in dem Studium „Soziale Arbeit“ vereint. Dabei haben beide Berufsgruppen gewisse Bereiche für sich beansprucht, die aber während des Studiums nicht klar getrennt werden können. In anderen Bereichen wiederum gibt es eine starke Überlappung.
Studieninhalte der Sozialen Arbeit sind die Betrachtung von Werten, Normen und Theorien sowie der Geschichte der Sozialen Arbeit. Hinzu kommen noch rechtliche und sozialpolitische Grundlagen. Hierzu gehören das Jugend- und Familienrecht, das Sozialleistungsrecht und die Sozialpolitik. Ebenso werden geistes-, human- und gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen mit Beiträgen aus der Ökonomie, Pädagogik, Politologie, Psychologie, Sozialmedizin und Soziologie behandelt. An kirchlichen Hochschulen kommt noch Theologie dazu.
Das Studium Soziale Arbeit schließt mit dem Bachelor oder Master ab. Studiert wird vorwiegend an Fachhochschulen, Hochschulen oder Berufsakademien. Für das Studium wird die Sozialwissenschaft als Lehr- und Forschungsgegenstand verwendet. Nach Abschluss des Studiums Soziale Arbeit erhalten die Absolventen den Titel: Sozialarbeiter/-pädagoge B.A. oder nach Masterabschluss M.A. Einige Hochschulen vergeben sogar den Titel Master of Social Work.
Sowohl Sozialarbeiter als auch Sozialpädagogen betreuen und beraten nach ihrer Ausbildung in der Kinder,- Jugend- und Familienarbeit sowie in der Drogenberatung. Durch Hilfen zur Erziehung, einer praktischen Familienarbeit oder Bewährungshilfe wird eine Verbesserung der Lebenssituation des Einzelnen angestrebt. Auch für psychisch kranke Menschen bietet der Sozialarbeiter/Sozialpädagoge eine therapeutisch orientierte Arbeit an und arbeitet mit Asylbewerbern und der Flüchtlingshilfe zusammen.
Dabei beschäftigt sich der Sozialarbeiter/Sozialpädagoge immer mit den problematischen Lebenslagen von Menschen, verliert dabei aber nie den gesellschaftlichen Blick. Sowohl der Einzelne als auch sein Umfeld werden ins Visier genommen. Dabei wird eine Veränderung der Lebenslagen angestrebt. Drei Schwerpunkte zeichnen die Soziale Arbeit aus: die Einzelfallarbeit, die soziale Gruppenarbeit und die Gemeinwesenarbeit. Dabei liegt bei der Einzelfallarbeit der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Lebenslage des Einzelnen, während die Gemeinwesenarbeit die Verbesserung der Gemeinwesen-Strukturen im Sinn hat.